Rund ums Testament
Testamente mit Zeichnungen und Pfeildiagrammen sind ungültig:
Oberlandesgericht Frankfurt/Main am 11. Februar 2013 (AZ: 20 W 542/11)
Ein gemeinschaftliches Testament kann nur gemeinsam und persönlich widerrufen werden:
Hanseatisches Oberlandesgericht in Bremen am 1. August 2012 (AZ: 5 W 18/12)
Erbe muss im Testament genau bestimmt sein:
Oberlandesgericht München am 22. Mai 2013 (AZ: 31 Wx 55/13)
Schriftliche Änderung des Testaments muss als solche klar erkennbar sein:
Oberlandesgericht Düsseldorf am 23. Juli 2014 (AZ: I-3 Wx 95/13)
Notarielles Testament reicht aus, um Grundbucheintrag umzuschreiben…
Oberlandesgericht Naumburg am 15. Februar 2013 (AZ: 12 Wx 62/12)
…außer bei Zweifel an Testierfähigkeit, dann kann das Grundbuchamt den Erbschein verlangen:
Oberlandesgericht München am 31. Oktober 2014 (AZ: 34 Wx 293/14)
Wer Testamentsfälschung behauptet, muss Gutachter zahlen:
Oberlandesgericht München am 30. April 2012 (AZ: 31 Wx 68/12)
Testierfähigkeit
Nur wer testierfähig ist, kann sein Testament zurücknehmen:
Oberlandesgericht Köln (AZ: 2 Wx 177/13)
Auch wer nicht geschäftsfähig ist, kann testierfähig sein:
Oberlandesgericht Düsseldorf am 4. November 2013 (AZ: I-3 Wx 98/13)
War der Erblasser noch testierfähig? Bei Zweifeln muss der Arzt Auskunft geben:
Amtsgericht Augsburg am 17. Juli 2013 (AZ: VI 1163/12)
Beerdigung
Jeder darf selbst bestimmen, wie er beerdigt werden möchte:
Amtsgericht Brandenburg an der Havel am 5. Juni 2013 (AZ: 35 C 16/13)
Kinder müssen Kosten der Beerdigung der Eltern tragen:
Oberverwaltungsgericht Lüneburg am 19. Dezember 2012 (AZ: 8 LA 150/12)
Vererben versus Verschenken
Herausgabe von Geschenken nach Eintritt des Erbfalls kann verpflichtend sein:
Oberlandesgericht Hamm am 9. Januar 2014 (AZ: 10 U 10/13)
Schenkungen zu Lebzeiten müssen nachgewiesen werden:
Landgericht Coburg am 12. November 2013 (AZ: 22 O 68/13)
Geldabheben mit Vorsorgevollmacht: Wer das Geld geschenkt bekommt, darf es auch nach dem Todesfall behalten:
Landgericht Aachen am 22. März 2013 (AZ: 9 O 387/12)
Grenzüberschreitendes Erben
Wenn es um den Erbschein geht, ist das Nachlassgericht am letzten Aufenthaltsort des Verstorbenen ist zuständig:
Oberlandesgericht Karlsruhe am 21. Mai 2013 (AZ: 9 AR 11/13)
Fremdsprachige Testamente, die Formerfordernissen eines anderen Staates entsprechen, können wirksam sein:
Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht am 9. Juli 2014 (AZ:3 Wx 15/14)
Wer erbt?
Wer das Erbe für ein Kind verwaltet, muss darüber Rechenschaft ablegen:
Oberlandesgericht Koblenz am 26. November 2013 (AZ. 11 UF 451/13)
Nach Zustimmung zur Scheidung kein Erbe mehr möglich:
Oberlandesgericht Celle am 15. Juli 2013 (AZ: 6 W 106/13)
Wer auf sein Erbteil verzichtet, tut dies vielleicht auch für seine Nachkommen:
Oberlandgericht Hamm am 28. Januar 2015 (AZ: 15 W 503/14)
Wird ein pflichtteilsberechtigter Angehöriger im Testament nicht erwähnt, kann er das Testament anfechten:
Oberlandesgericht Hamm am 28. Oktober 2014 (AZ: 15 W 14/14)
Gericht muss behauptete Erbunwürdigkeit prüfen:
Bundesgerichtshof am 12. September 2012 (AZ: IV ZR 177/11)
Pflichtteilsberechtigter Erbe darf Grundbuch einsehen:
Oberlandesgericht München am 07. November 2012 (AZ: 34 Wx 360/12)
Erbengemeinschaft
Versteigerung von Grundstück in der Regel nur mit Zustimmung aller Miterben:
Kammergericht Berlin am 1. August 2012 (AZ: 21 U 169/10)
Erbengemeinschaft kann auch mehrheitlich Vertrag kündigen:
Oberlandesgericht Brandenburg am 24. August 2011 (AZ: 13 U 56/10)
Bitte beachten Sie, dass es sich bei den hier aufgeführten Urteilen meist um Einzelfallentscheidungen handelt. Das heißt, dass in einem ähnlich gelagerten Fall nicht unbedingt genauso entschieden wird.
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- Datum
- Aktualisiert am
- 21.09.2015
- Autor
- red