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Mitarbeiter müssen telefo­nischen Rauswurf nicht akzeptieren

(dpa/tmn). Eine Kündigung muss immer schriftlich ausgesprochen werden. Wirft der Chef einen Mitarbeiter telefonisch raus, braucht er das nicht zu akzeptieren. Er hat vielmehr so lange Anspruch auf Lohn, bis das Arbeits­ver­hältnis aufgrund einer wirksam ausgespro­chenen Kündigung endet. Darauf weist der Deutsche Industrie- und Handels­kam­mertag hin.

In einem vor dem Landes­ar­beits­ge­richts Rheinland-Pfalz verhan­delten Fall hatte eine Mitarbeiterin im Einzel­handel geklagt. Sie war seit dem 2. Mai 2012 bei einem Unternehmen beschäftigt. Der Arbeitgeber kündigte ihr am 21. Mai 2012 telefonisch mit „sofortiger Wirkung“, was die Frau per E-Mail bestätigte. Die Arbeit­nehmerin erschien daraufhin nicht mehr zur Arbeit. Erst am 30. Juli erklärte der Arbeitgeber auch schriftlich die Kündigung. Vor Gericht forderte die Mitarbeiterin nun Lohn nach. Der wäre fällig gewesen, wenn sie weiter­ge­ar­beitet hätte und erst die Kündigung vom 30. Juli wirksam gewesen wäre.

Die Richter sprachen der Frau das Geld zu. Die telefo­nische Kündigung sowie die Bestätigung der E-Mail seien unwirksam. Das Gesetz fordere für Kündigungen die Schriftform. Entscheidend sei deshalb die Kündigung am 30. Juli.

Landes­ar­beits­gericht Rheinland-Pfalz (AZ: 5 Sa 87/13)

Rechts­gebiete
Arbeitsrecht

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