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Unfallopfer erhält auch Abschlepp­kosten ersetzt

(DAV). Unfallopfer haben schon genug Ärger. Unverschuldet werden sie in einen Unfall verwickelt. Und dann versucht die gegnerische Versicherung, die Ansprüche zu verschleiern oder entstandene Kosten zu kürzen.

So sind etwa auch Sachver­stän­di­gen­kosten, die Anwalts­kosten und vieles mehr zu erstatten. Immer wieder streiten die Parteien vor Gericht, ob Kosten für Mietwagen und Abschlepp­firmen angemessen sind.

Dabei haben Unfall­opfern umfassende Ansprüche. Dazu gehören nicht nur die Repara­tur­kosten und die Aufwen­dungen für ein Mietfahrzeug, sondern noch mehr: Einem Unfallopfer sind grundsätzlich die Abschlepp­kosten zu ersetzen, wenn sein Auto abgeschleppt werden musste. Die gegnerische Versicherung darf diese Kosten auch nicht kürzen, sofern das Unfallopfer als Laie nicht erkennen konnte, dass der Preis des Abschlepp­un­ter­nehmens unange­messen hoch war. Der Betroffene muss auch keine Marktfor­schung betreiben. Auf die entspre­chende Entscheidung des Amtsge­richts Aschaf­fenburg weist die Arbeits­ge­mein­schaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwalt­vereins (DAV) hin.

Der Fall

Das Unfallopfer musste sein Auto abschleppen lassen. Neben den sonstigen Unfall­kosten verlangte er die Erstattung dieser Kosten von der gegnerischen Versicherung. Die nahm allerdings eine Kürzung vor. Sie begründete das damit, dass die Kosten des beauftragten Abschlepp­un­ter­nehmens über denen der Konkurrenz lägen.

Alle Kosten sind zu erstatten

Die Kosten müssen komplett ersetzt werden, entschied das Gericht. Nur wenn es für einen Laien erkennbar sei, dass die Kosten unange­messen hoch seien, könne eine Kürzung in Betracht kommen. Dies könne dann der Fall sein, wenn Preis und Leistung in einem auffälligen Missver­hältnis stünden. Hierfür gebe es aber keine Anhalts­punkte. Auch dürfe einem Unfallopfer nicht zuviel zugemutet werden. Daher stellte das Gericht klar: Das Unfallopfer muss keine Marktfor­schung zu Gunsten des Schädigers betreiben!

Amtsgericht Aschaf­fenburg am 28. Juni 2013 (AZ: 116 C 861/12)

Quelle: www.verkehrsrecht.de

Rechts­gebiete
Unfall­ver­si­che­rungsrecht Verkehrs­ver­si­che­rungsrecht Versiche­rungsrecht

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