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Bei Hindernis kein Reißver­schluss

München/Berlin (DAV). Das Reißver­schluss­prinzip gilt nur, wenn auch wirklich eine Spur wegfällt. Man kann sich auf dieses Prinzip nicht berufen, wenn lediglich ein Hindernis die Spur blockiert. Der Fahrspur­wechsler muss jede Gefährdung der anderen Verkehrs­teil­nehmer ausschließen. Der Autofahrer, der die andere, freie Spur benutzt, muss das andere Fahrzeug auch nicht einfahren lassen, entschied das Amtsgericht München am 7. März 2012 (AZ: 334 C 28675/11), wie die Deutsche Anwalt­auskunft mitteilt.

Die Spur der Autofahrerin war durch einen Möbelwagen blockiert. Als sie wechselte, stieß ihr Auto mit einem anderen zusammen. Es entstand ein Schaden von rund 2.000 Euro.

Ihre Klage blieb erfolglos. Der Unfall beruhe auf ihrem Spurwechsel. Bei einem Spurwechsel sei der wechselnde Autofahrer verpflichtet, eine Gefährdung der anderen Verkehrs­teil­nehmer auszuschließen. Die beklagte Fahrerin sei auch nicht verpflichtet gewesen, den Spurwechsel zu ermöglichen. Das Reißver­schluss­prinzip gelte nur beim Wegfall einer Spur, nicht jedoch, wenn die Weiterfahrt auf einer noch vorhandenen Spur blockiert sei.

Rechts­gebiete
Verkehrsrecht

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