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Gefährliche Kinderwaren

Drum prüfe, was so niedlich aussieht!

Gütesiegel sollen Eltern bei Spielzeug Sicherheit verschaffen. © Quelle: radist/ panthermedia.net

Das Spielzeug blinkt und quietscht, kleine Kinderaugen glänzen, die Eltern sorgen sich: Eignet sich dieser Miniatur-Hubschrauber auch für den Kindermund? Welcher Hersteller verarbeitet schadstoffarme Stoffe zu Kinder­kleidern? Hierzulande wird viel getestet und noch mehr gewarnt. Gütesiegel setzen in diesem Wirrwarr vermeintlich unbedenk­lichen Spielen die Krone auf. Wenn schon der Preis kein Indikator ist, wie Greenpeace gerade in einer Studie heraus­stellte – Wie verbindlich sind Siegel?

Es gibt Spielzeuge, die sind in aller Kindermunde. Sophie la Giraffe ist so eines. Zahnende Säuglinge beißen gerne zu, ihre Mütter tragen die Begeis­terung am Nagetier in den schwangeren Freundeskreis. Sophie ist ein Bestseller in der Produkt­auslage der Babyaus­statter. Aus Naturkau­tschuk – dem guten Widersacher des bösen Plastiks – gefertigt quietschte es aus ihrem Körper lange vermeintlich unbedenklich. Bis Ökotest warnte. Die Giraffe sei zu hoch mit "nitrosierbaren Aminen" belastet und nicht verkehrsfähig. Ein Öko-Spielzeug-Eltern-Traum zerplatze. Inzwischen hat der franzö­sische Hersteller die als bedenklich geprüfte Version von Sophie zurück­gerufen und eine neue aufgelegt: schadstoffärmer und mit Gütesiegel gekenn­zeichnet. Wie schon die frühere Marge.

Wie verlässlich sind Gütesiegel auf Produkten für die Kleinsten also? Was garantieren sie?

Das CE-Kennzeichen

Kein Spielzeug hierzulande ohne das CE-Kennzeichen: Auch Sophie la Giraffe kommt nicht ohne es aus. In der Europäischen Union dürfen nur solche Spielwaren vertrieben werden, die mit ihm gekenn­zeichnet sind. Es soll bescheinigen, dass der Hersteller alle gesetz­lichen Normen erfüllt hat.

Allerdings bringt der Hersteller das Siegel selbst an. Ob er sich tatsächlich an alle Normen gehalten hat, für die das Siegel steht, bleibt dahingestellt. Von unabhängiger Seite wird nur in Stichproben geprüft. Fördert die allerdings Missbrauch zu Tage, kann der Hersteller dafür strafrechtlich belangt werden.
Das GS-Zeichen

Im Gegensatz zum CE-Zeichen wird das GS-Zeichen im staatlichen Auftrag von unabhängigen Stellen wie dem TÜV geprüft und vergeben. Die Prüfkri­terien sind bei diesem Siegel sogar weiter gefasst als der Gesetzgeber verlangt.

Nicht weit genug, meinen Kinder­schutz­verbände und verweisen auf viele Giftstoffe, die weder per Gesetz noch bei der Siegel­vergabe bedacht werden.

Der blaue Engel

Der Engel drückte Schulheften bereits den Öko-Stempel auf, als Biopro­dukten noch Reform­hausmief anhaftete: Seit 1978 kennzeichnet er Produkte, die ohne Holzschutz­mittel auskommen und aus nachhaltiger Forstwirt­schaft gewonnen wurden. Auch Flammschutz­mittel und synthe­tische Duftmittel schließt das Siegel aus.

Hinter dem Siegel steckt das Bundes­mi­nis­terium für Umwelt, Naturschutz und Reaktor­si­cherheit. Das will die Vergabe­kri­terien 2014 verschärfen. Zielvorgabe des Ministeriums: Eltern brauchen einen verläss­lichen Wegweiser durch die Produktwelt für Kinder.

Das GOTS-Siegel

Nach Angaben von Kinder­schutz­ver­bänden ist das GOTS-Siegel – ein weißes Hemd auf grünem Untergrund – mit dem sechseckigen Bio-Siegel für Lebens­mittel vergleichbar. So müssen gekenn­zeichnete Kinder­kla­motten oder Stofftiere zum Beispiel zu 70 Prozent aus Fasern bestehen, die von Pflanzen oder Tieren aus kontrolliert biologischer Landwirt­schaft stammen. Genetisch veränderte Organismen wie zum Beispiel modifi­zierte Baumwolle sind hier tabu.

Keine Sanktionen, aber Aufklärung: Dafür verbürgt sich die Mitglie­der­or­ga­ni­sation hinter dem Siegel. Wem Missbräuche auffallen, kann sie GOTS – Global Organic Textile Standard – melden. Die Organi­sation wirft abgemahnte Hersteller aus ihrer Datenbank – in der Unternehmen gelistet sind, die das GOTS-Siegel tragen.

Das Spiel-gut-Siegel

Von guten Eltern empfohlen sagt es nichts über das Schadstoff­risiko des gekenn­zeichneten Spielzeugs aus. Dafür aber über seinen pädago­gischen Wert. Fördert das Spielzeug Phantasie und ist es für die empfohlene Alters­gruppe geeignet, wird hier unter anderem hinterfragt. Das Prüfgremium setzt sich aus ehrenamt­lichen Mitarbeitern zusammen.

Datum
Aktualisiert am
27.06.2014
Autor
red
Bewertungen
489
Themen
Eltern Kinder

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