Am Rande des diesjährigen Deutschen Anwaltstags in Hamburg spricht Daniel Domscheit-Berg im „Ortstermin“ über die Notwendigkeit eines besseren Schutzes von Whistleblowern: „Wir brauchen in Deutschland eine gesetzliche Regelung.“ Ein Whistleblower müsse wissen, worauf er sich einlässt und welchen Schutz er genieße.
Andere Länder wie Großbritannien oder die USA haben solche Gesetze. Warum dies in Deutschland so schwierig ist, fragt sich auch der ehemalige Sprecher der Enthüllungsplattform Wikileaks. Sicherlich habe das aber auch mit der politischen Kultur zu tun: „Ich glaube, dass viel davon in der Unfähigkeit liegt, sich politisch zu einigen.“
Domscheit-Berg wünscht er sich von der Anwaltschaft mehr Engagement, um ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen: „Die kundigsten Juristen sollten sich zusammensetzen und gute Gesetze entwerfen, um auch Whistleblower zu schützen.“
Daniel Domscheit-Berg, Jahrgang 1978, ist studierter Informatiker und ehemaliger Sprecher der Enthüllungsplattform Wikileaks. Aufgrund von Unstimmigkeiten auch mit seinem damaligen Kollegen Julian Assange verließ er 2011 die Plattform und veröffentlichte später ein Buch über seine Zeit bei Wikileaks. Weiterhin ist er als Netzaktivist, Gegner der Vorratsdatenspeicherung und Unterstützer von Whistleblowern aktiv.
In der Videoreihe „Ortstermin“ führt die Anwaltauskunft regelmäßig Gespräche mit prominenten Gästen über Recht und Gerechtigkeit – an ungewöhnlichen Orten abseits von Kanzlei und Gerichtssaal.
- Datum
- Aktualisiert am
- 14.01.2016
- Autor
- ndm