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Sollte Facebook rassis­tische Posts löschen?

Quelle: DAV
Facebook-Kommentare erfahren derzeit eine ungewohnt hohe Aufmerksamkeit.
© Quelle: DAV

Erst kürzlich versprach Marc Zuckerberg, Gründer von Facebook, gegen rassis­tische und fremden­feindliche Kommentare auf seiner Plattform vorgehen zu wollen. Mehrere Politiker, darunter Bundes­kanzlerin Angela Merkel und Bundes­jus­tiz­mi­nister Heiko Maas, hatten sich zuvor dafür eingesetzt. Wir haben zwei Anwälte aus dem Deutschen Anwalt­verein (DAV) zu ihrer Meinung gefragt: Ist es überhaupt sinnvoll, dass Facebook gegen rassis­tische Posts vorgeht?

Ja, sagt Marcel Keienborg. „Das Recht auf freie Meinungs­äu­ßerung, wie es durch das Grundgesetz konzep­tioniert ist, erfordert es […] gerade nicht, dass jedwede beleidigende, ehrver­letzende oder menschen­ver­achtende Äußerung geduldet wird.“ Dass es in der Praxis schwierig sei, gegen die Verfasser der Kommentare vorzugehen, da diese nicht immer unter ihren Klarnamen schreiben, dürfe kein Grund sein, die fremden­feind­lichen Pöbeleien zu dulden. Das sende ein fatales Signal an die Hetzer.

Lesen Sie hier das komplette Plädoyer von Marcel Keienborg.

Prof. Niko Härting ist anderer Meinung: Der Justiz­mi­nister verlangt von Facebook, als eine Art Hilfspolizei Arbeit zu verrichten, zu der die Justiz nicht imstande ist. […] Er verlangt die Beseitigung und Unterdrückung von Äußerungen, die unter dem Schutz der Meinungs­freiheit und somit unter Grundrechts­schutz stehen. Dies kann man mit Fug und Recht Zensur nennen.“ Eine Gesell­schaft, die fremden­feind­lichen Unsinn und rassis­tische Parolen nicht mehr aushalte, begebe sich auf abschüssiges Terrain.

Das komplette Plädoyer von Prof. Niko Härting finden Sie hier.

Datum
Aktualisiert am
14.10.2015
Autor
vhe
Bewertungen
198
Themen
Diskri­mierung Facebook Internet Plädoyer Rassismus

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