Vor vier Jahren legte der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen Eyjafjallajökull den europäischen Luftraum zeitweise nahezu komplett lahm. Tagelang mussten Airlines Flüge teilweise oder größtenteils canceln, tausende Urlauber verharrten an Flughäfen.
Ein gleiches Chaos könnte bevorstehen, da erneut auf Island ein Vulkan mit dem weniger komplizierten Namen Bardarbunga ausgebrochen ist – kleinere Erderschütterungen inklusive. Noch ist zwar nicht absehbar, wie weitreichend die Konsequenzen sein werden – doch droht Urlaubern Ärger.
Arbeitnehmer dürfen nicht auf ein Entgegenkommen ihrer Chefs hoffen
Besonders für Arbeitnehmer, die nach ihrem Urlaub zurück bei der Arbeit erwartet werden, ein unschönes Ende der Erholung. Denn wenn höhere Gewalt am Werk ist und der Urlaub gezwungener Maßen in Verlängerung geht, muss der Arbeitnehmer dafür bluten.
Nathalie Oberthür von der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) erklärt: „Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder der Arbeitnehmer wird für die zusätzlichen Urlaubstage nicht entlohnt – oder es muss zusätzlicher Urlaub genommen werden.“ Denn so wenig ein Arbeitnehmer für die Verzögerung könne, so wenig könne ein Arbeitgeber etwas dafür, so die Kölner Fachanwältin für Arbeitsrecht.
Keine Ausgleichszahlungen der Airlines
Doch ist eine durch Umwelteinflüsse verzögerte Rückkehr für den Arbeitnehmer in doppelter Hinsicht ärgerlich. Denn in einem solchen Fall können betroffene Urlauber auch nicht auf Ausgleichszahlungen der Airline hoffen: Diese können sich auf „außergewöhnliche Umstände“ berufen. Diese Regelung gilt aber auch an anderer Stelle: bei einem Streik.
Bleibt also nichts anderes übrig, als das Beste daraus zu machen und sich einige Tage länger am Strand zu sonnen oder in den Bergen zu wandern – vorausgesetzt, die Airlines können klare Auskünfte darüber geben, wie lange der Flugverkehr lahm liegt. Wenn dem nicht so sein sollte, müssen Passagiere den Flughafen als temporäre Heimat hinnehmen und auf weitere Informationen warten.
- Datum
- Aktualisiert am
- 01.09.2014
- Autor
- red