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Tierrecht-Blog

Haftung bei Lackschäden durch Hundepfoten

Autolack und Hundepfoten vertragen sich nicht. © Quelle: Beatrix Kido/fotolia.com

Verursacht ein Hund Lackschäden an einem fremden Auto, kann es für den Halter teuer werden.

Das Amtsgericht Königs-Wuster­hausen hatte einen Fall zu entscheiden (AZ 20 C 55/01), in dem ein an einem geparkten Fahrzeug hochsprin­gender Hund den Lack beschädigte. Die Halterin des verkratzten Fahrzeugs verklagte die Hundebe­sitzerin auf Schadens­ersatz und das Gericht gab ihr Recht. Den Einwand der Beklagten, die Hunde im Inneren des Autos hätten ihren eigenen Hund durch Bellen provoziert und damit zum Hochspringen animiert, ließ das Gericht nicht gelten. Auch der Hinweis, dass das Auto verbots­widrig auf dem Bürgersteig geparkt war, half ihr nicht weiter.

In seiner Urteils­be­gründung wies das Gericht darauf hin, dass das verbots­widrige Parken dem Hund, wenn er sich durch eine solche etwaige Verkehrs­ord­nungs­wid­rigkeit in seinem Rechts­gefühl verletzt sah, zwar möglicherweise das Recht gegeben hätte, solange zu bellen, bis eine Politesse kommt und Recht und Gesetz zu einem neuen Erfolg verhilft, nicht aber, das Recht in eigene Pfoten zu nehmen.

Auch das unbeauf­sichtigte Zurück­lassen eigener Hunde im Wagen begründet kein Mitver­schulden an dem entstandenen Lackschaden.

Bei Schäden im Innenraum des Fahrzeugs realisiert sich das Tierhal­ter­risiko der Klägerin, selbst wenn auch ein Reiz von außen zu einer Reaktion der im Auto befind­lichen Hunde beigetragen haben sollte. Umgekehrt gilt, dass sich bei Außenschäden am Fahrzeug das Tierhal­ter­risiko des im Freien befind­lichen Hundes realisiert hat, selbst wenn die Hunde im Innenraum durch ihr Gebell den Hund der Beklagten provoziert haben sollten.

Damit dürfen auch Hunde keine Selbst­justiz üben.

Andreas Ackenheil ist Anwalt mit dem Schwerpunkt Tierrecht und betreibt einen eigenen Blog, der unter www.der-tieranwalt.de aufzurufen ist. Auch für die Deutsche Anwalt­auskunft bloggt Herr Ackenheil regelmäßig zum Thema Tierrecht.

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Andreas Ackenheil
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Themen
Auto Schadens­ersatz Tiere

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